Das Shaolinquan wurde im Shaolin - Kloster, am Song - Berg, im Kreis Dengfeng, in der Provinz Henan, entwickelt. Der Stil ist nach dem Tempel benannt worden und ist heute vor allem außerhalb
    Chinas eine der bekanntesten Schulen der chinesischen Kampfkunst. Als Begründer des Stils wird meistens der indische Mönch Bodhidharma benannt. Er kam nach China um die Lehren der Chan - Sekte
    des Buddhismus zu verbreiten und ließ sich dazu im Kloster am “kleinen Wald“ (Shaolin), am Song shan (Song Berg) nieder. Da die Lehren viele Meditationsübungen enthielten und die Novizen
    regelmäßig bei diesen einschliefen, entwickelte er Übungen zur körperlichen Ertüchtigung, die sich rasch größter Beliebtheit erfreuten. Bei den Übungen handelte es sich vornehmlich um Techniken
    die dem Aufbau und dem Erhalt der Muskulatur dienten und die Beweglichkeit förderten. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Techniken eher einen gymnastischen Charakter.
    Das änderte sich erst, als auch ehemalige Soldaten und Krieger hinter den Mauern des Klosters Ruhe suchten und somit ihre kriegerischen Künste in den Tempel brachten. Sie erlernten die
    gymnastischen und meditativen Übungen und erkannten schnell Zusammenhänge zwischen diesen und ihren Kampftechniken. Durch die Kombination der beiden Elemente wurden diese noch effektiver. Sie
    trugen ihre Erkenntnisse dem Abt des Tempels vor und erhielten so die Erlaubnis ihre Künste und die neu gewonnenen Ergebnisse an ihre Mitstreiter weiter zu geben und so entstand die erste Klasse
    der Shaolin - Kampfmönche.
    Während der nördlichen Qi – Dynastie (581 – 618) kämpfte Li Shimin , König von Qin, gegen den selbst ernannten Herrscher des Zheng – Reiches, Wang Shichong. Die Shaolin-Mönche Zhi Cao, Hui Yang
    und Tan Zhong halfen Li Shimin, dem König von Qing, den Neffen von Wang Shichong, Wang Renze zu fangen, um den selbsternannten Herrscher zur Aufgabe zu zwingen. Li Shimin wurde der erste Kaiser
    der Tang – Dynastie und zum Dank überließ der neue Kaiser den Mönchen des Klosters Geld und Land, um den Tempel zu vergrößern. Das Kloster von Shaolin erlebte in den folgenden Jahren eine
    Blütezeit.
    Der Shaolin - Stil des chinesischen Wushu ist ein sehr kompakter Stil. Seine Bewegungen und Manöver sind einfach und kurz und vielseitig anwendbar. Shaolin – Boxer bewegen sich meistens vorwärts
    und benötigen nicht sehr viel Platz für ihre Kampftechniken. Alle Formen verlaufen auf einer geraden Linie. Das Shaolinquan zeichnet sich durch schnelle und sehr harte Bewegungen aus. Es legt
    seinen Schwerpunkt auf harte Aktionen und Schläge und benutzt Weichheit nur zur Unterstützung der Härte. Das Motto des Shaolinquan ist “Erst die Härte, dann die Weichheit”.